Freitag, 4. September 2009

Städtisches Hofbräuhaus oder der B(r)auhof im Sonnenlicht

Braune Fliesen, grüne Fliesen, graue Fliesen, gelbe Fliesen, glatte Fliesen, rauhe Fliesen, Fliesen, Fliesen, Fliesen. Da kann einem ganz schön schwummerich werden, wenn man die Baustellenleitzentrale des Solequells betritt. Das ging wohl auch der scheidenden Frau Kurdirektorin so und so entschloß sie sich - so sagt man und sagt es ihr auch nach, ob's nun stimmt oder nicht - einfach alles schwarz zu machen. Schwarze Fliesen an der Decke, schwarze Fliesen im Becken, schwarze Fliesen am Beckenrand, schwarze Fliesen im Eingangsbereich und zu guter Letzt werden auch die Tasten an der Kasse schwarz gefließt. Man hat sich für das Modell HELLRAISER entschieden - SCHWARZ GLÄNZEND mit Perlmutteffekt. Wie sie da drauf gekommen sind, weiß auch keiner! Wo das doch alles so lichte Gestalten sind. Na ja, entpuppt sich wohl alles als Gerücht, aber der Quatsch-O-Mat hat gesprochen und der Andere auch - die müssen es wissen.

Was die ganz Anderen da im Kurpark noch nicht wissen, ist, wie sie mit den morschen, kranken, kaputten und faulenden Bäumen umgehen, die da im Kurpark rumstehen und den falschen Dünger und den falschen Haupthaarschnitt und den falschen Gärtner zum Mörder hatten. Wer war der Mörder, wer war der Gärtner, fragt sich der geneigte Kurgast und betritt die Showbühne des Stadtischen Hofbräuhauses.

Das Stück heißt "WIR KÖNNEN ALLES - KOSTE ES, WAS ES WOLLE" und wird alljährlich zur Endsommerzeit aufgeführt.

Noch im Frühjahr war es in der Heimatzeitung zu lesen. Da beschwerte sich nämlich Leser Max Mustermann um den Kahlschlag seiner ach so geliebten Forsythien-Sträuche am Wegesrand. Die Gartenzwerge im Breiten Weg 12 beschwichtigten, dass das alles seine Ordnung hat und die Braumeister alles richtig gemacht haben. Max Mustermann meinte tief bedröppelt, dass er das von früher und so ganz anders kennt und dass das überhaupt total Scheiße aussieht und überhaupt und heul...

Jetzt allerdings neigen sich in den Monaten der frühsinkenden Sonne, die alten Tilioideae auf der Allee zwischen Lindenbad und altem Kurhaus. Befallen sind sie und gefallen nicht mehr. Nicht, dass jetzt einer auf das schmale Brett kommt, auch hier seien die Braumeister dran schuld. Oh nein, um Himmels Willen. Nö, nö. Der Umstand ihrer Daseinsberechtigung in diesem Text ist ein kurzweilbereitendes Gutachten irgendeiner schlauen Menschentruppe, die den Befall des Pilzes klassifizieren, sich aber auch mit dem ganzen anderen Gesträuch und Gefleuch im anheimelnden Kurparkareal beschäftigen.

Na nu, da steht da nu:

Scheiß Dünger,
scheiß Schnitt, nicht nur häßlich, sondern auch zur falschen Zeit,
scheiß teuer ist es auch.

Mangelhafte Ausführung der Arbeiten und überhaupt.
Mangelhaft, mangelhaft hier rund mangelhaft da.

Und die Primeln, die da verpflanzt werden, sind ausm Baumarkt und werden zu teuer Posten verrechnet. Das stand nun nicht im Gutachten. Klingt komisch, ist aber so.

Na, nun macht Euch mal Gedanken da oben. Denkt mal nach über Forsythiensträucher und Baumschnitt im Städtchen. Denkt mal nach über Neubäume und die Kosten dafür. Habt ihr da überhaupt eine Satzung geschrieben? Seid doch sonst so eifrig dabei. Ob nun in gutem Deutsch oder eher in schlechtem.

Ach und wenn ihr schon dabei seid. Denkt mal darüber nach, ob wir im nächsten Jahr überhaupt eine neue Braumeisterbaude brauchen und einen neuen Braumeisterwagen und eine neue Planierraupe für die Kultivierung des guten alten Braumeisterhopfens.

Wir sind hier nicht in Bayern. Wir machen hier nicht einen auf Weihenstephan und alles schön staatlich. Ach und die Planwirtschaft haben die guten Demokraten schon vor 20 Jahren abgeschafft!

Hallo, Herr Fricke, wo bist du?! Herr Fricke, alter Mittelstandskumpel! Wolltest du nicht den Mittelstand und die ganzen vielen kleinen Unternehmen stärken? Kümmer dich doch jetzt mal um die ganzen kleinen Privatbrauereien. Die müssen doch auch mal ein bißchen Geld verdienen.***

Dann klappt's vielleicht auch bald wieder mit den darbenden Forsythien und den Forunkelbäumen im Kurpark. Vielleicht werden ja dann auch bald wieder die Fliesen bunt, das Defizit klein und die Kurdirektorin bleibt Kurdirektorin! nicht wahr, Hans-Jürgen?

Grüße

Wilhelm


*** Wer ein wirkliches Interesse daran hat, zu wissen, wie das mit dem Brauhaus weitergehen soll, der kann sich ja hier melden. Nicht, dass es wieder heißt, es wird hier nur rumkrakelt. Das Pamphlet liegt in meiner Schublade. Ich schreib es hier gern hin... Sagts nur, wenn ihr Euch traut.

12 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich trau mich:
Her mit dem Scheiss!

Anonym hat gesagt…

Lass gucken Willi! Das wär ja das erste Mal, dass aus deiner Ecke ein bisschen mehr als heiße Luft und die wehenden Annemarie-Haare kommen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt... Und auch ihr werdet lernfähig sein, oder liegt es an der Sonderschulunterstützung , die ihr jetzt "eingekauft" habt.

Anonym hat gesagt…

Ich sag ja immer: kühles köpfchen bewahren, dann vielleicht noch nachdenken, dann lospöbeln... Nicht wahr herr h. ?? Vielleicht sind ja doch nicht alle blöd, wie das gerade von ihnen immer kolportiert wird!! Neben diesem umstand sollte der herr ob vielleicht langsam mal akzeptieren, dass nicht mehr alle grün hinter den ohren sind! Stadträte nicht, volksstimme nicht und MitarbeiterInnen, scheidend, auch nicht!! Fangen sie an, zu machen...

Anonym hat gesagt…

Lasst doch den ALten aus dem Spiel und seit froh, dass der NICHTS tut. Alles Andre würde eh fettnäpfchenmäßig nach hinten losgehen. Glaub übrigens nicht, dass er sich hier äußert. Oder hat ihm jemand den AN - Knopf am PC gezeigt?

Anonym hat gesagt…

wilhelm ist ein pöbler, nix können, aber immer pöbeln!!!

Krause hat gesagt…

na, fürs nur rumpöbeln ist die verwaltung allerdings ganz schön nervös. und andererseits, wenn keiner rumpöbelt, schlafen alle weiter...

Willibald Schnitzendöbel hat gesagt…

na wie wäre es denn mit einem plan, in dem steht was was kostet und wer es am besten kann. dann schaut man nach machbarkeit im bauhof und den entstehenden kosten. wenn man für einen 800€ auftrag erst eine 8000€ säge kaufen muss, macht das nicht viel sinn. auch wenn man das ganze jahr nur mit ABSCHREIBEN beschäftigt ist. vielleicht führt die innovative stadtverwaltung ja auch eine quotenregelung ein. da würde dem örtlichen gewerbe sicherlich gefallen.

die nächste beschlußvorlage sollte sich dann mal mit einem qualitätsmanagement im Solepark beschäftigen. für jede verdammte tütklinke gibt es da ein prüfsiegel, aber für die auszuführenden arbeiten nicht? es ist doch schließlich der EIGENBETRIEB!! Warum können denn nicht die EIGENEN Mitarbeiter der EIGENEN Stadtverwaltung nach dem Rechten sehen. Nach den Rechten können sie auch mal sehen, die des nächtens ihr Unwesen treiben, aber das mal nur am Rande.

Vielleicht sollte unser eigener OB mal nicht nur mit den goldenen Rosinen werben, sondern sich mal tatsächlich um sein Städtchen kümmern. Sagt er doch schließlich immer...

Also...

Anonym hat gesagt…

Das Städtchen ist ihm sowas von egal und wird schon lange nur noch von überarbeitet scheinenden scheinheiligen Strippenziehern in der Dezernentenrunde notverwaltet. Es ist zum kotzen!!!

Anonym hat gesagt…

Willi wann erwachst du wieder? in Salzelmen mit Wasser im Keller, Hexenjagd auf die Kurchefin, Salztor-Katastrofe ... und du pennst??? Hol dir nen starken Kaffee aus dem Gneisenau und leg los!

Anonym hat gesagt…

Wenn du alle Kommentare, die dir nicht genehm sind und dich selbst zum Handeln auffordern einfach nicht veröffentlichst, ist das auf Dauer das Ende deines Blogs, weil jeder Reiz fehlt. Zensuren dieser Art gab es lange genug.

Wilhelm hat gesagt…

hast recht. aber die kaiser-revolution nimmt so sehr zeit, von der vorbereitung her, in anspruch, da komm ich mit der pflege der modernen technik nicht hinterher. ich gelobe, feiner herr, besserung.

Anonym hat gesagt…

Sag wanns losgeht. Ich bin dabei.