Dienstag, 8. April 2008

Zum Leben zu wenig - zum Sterben zu viel...

Neben den ornitologischen Grundbetrachtungen in Fortsetzung beschäftigt sich die Vogelstimme am heutigen Dienstag mit dem Sterben, viel mehr mit den Kosten des Sterbens in Schönebeck! Sterben wird teurer, so zumindest das Schild am betreffenden Haushaltsloch und auch, weil in den letzten Jahren zu wenig Mitbürger verschieden sind! Tja, nur die Harten komm'n in Garten!

Die Volksstimme beschreibt das
236 838, 09 Euro große Haushaltsloch und den nicht erwarteten Trend der Urnenbestattung! Das ist so nicht ganz richtig. Der zeitweilige Ausschuss 'Friedhofsgebühren', der vor dem letzten Kalkulationszeitraum streitend zusammentrat, hat diesen Trend bereits damals erkannt!

Diesen Trend wird man auch nicht umkehren können! Wer soll sich denn um die schicken teuren Erdgräber kümmern? Kinder und Enkelkinder sind im Westen, nicht wahr? Und die Erdbeeren von unten zählend, kann man sich schließlich schlecht um das Grab sorgen.. Also ab in die Urne mit der Asche! (Flammborium eröffnet ja schließlich auch bald!)

Hier liegt der Hase allerdings im Pfeffer. Wie auch das Heimatblättchen berichten kann, gibt es zwei verschiedene Varianten, wie der künftige Kalkulationszeitraum gestaltet wird!

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Bisher kostet ein Sarggrab auf der Gemeinschaftsanlage 1517 Euro. Laut den Verwaltungsvorschlägen würde es nach Variante 1 um etwa 250 Euro teurer werden. Nach Variante 2 würden die Gebühren sogar auf 1946, 33 Euro steigen. Was auf den ersten Blick nach einem enormen Sprung aussieht, relativiert sich, wenn man den Vergleich für die Urnenbeisetzung heranzieht. Auf der grünen Wies
e kostet die Urnenbeisetzung derzeit 474, 70 Euro. Nach Variante 1 errechnete die Verwaltung eine Kostensteigerung auf 541, 46 Euro. In der zweiten Kalkulation würde eine solche Bestattung dagegen nur 189, 09 Euro kosten. Grund für die Kostendifferenz ist einzig die Grabgröße.

Favorisiert wird von der Stadt die erste Variante, um "die Gebühren für alle Grabarten in einem angemessenen finanziellen Rahmen zu halten ",heißt es in einer Mitteilung des zuständigen Amtes an die Volksstimme.''

Unterm Strich kommt in beiden Varianten das Gleiche heraus! Also warum zur Hölle soll man für ein eigentlich günstiges Urnengrab mehr bezahlen, als es kostet? Warum will der Amtsschimmel mit diesen Preisen dem Trend Urne entgegenwirken! In jedem Fall ist doch die Urne günstiger, also wird doch immer in der Preisbeobachtung die Urne den Zuschlag der klammen Großmutter bekommen!

Hinzuzufügen wäre auch noch, das bei forcierten Erdbestattungen in absehbarer Zeit das Platzproblem in den Blickwinkel rückt. Die Masse der Schönebecker Bevölkerungspyramide im Bereich der 70 bis 80-Jährigen wird irgendwann sterben! Also zukünftig stapeln oder doch lieber die Entscheidung für die Variante
2, liebe Stadträte?

Wann wird eigentlich in Schönebeck mal über alternative Bestattungsmethoden nachgedacht? Schließlich könnte man per Verordnung Teile des Kusswäldchens (Tannenwäldchen) in einen Friedwald umgestalten! Oder wir haben doch jetzt so ein tolles Schiff am tollen Bootsanleger liegen! Da könnte doch allerlei verkohltes Gebein per Seebestattung in der Elbe versenkt werden.

Ach, und in den verschieden vielen Supermärkten, die zukünftig neuerdings aus dem Boden sprießen wie die Radieschen, könnten auch noch Bestattung-light-Tickets von den vielen neugeschaffenen ArbeitsplatzinhaberInnen angeboten werden. Natürlich in Kooperation mit ALLEN Friedhofsgärtnereien und Bestattungsunternehmern!

Was, die werden gar nicht gefragt bei der Gestaltung der Friedhofslandschaft in Schönebeck? Macht alles der Bauhof? Für teuer Geld? Und das, wo doch in der schönen neuen Welt hier jeder Pup und jede Fliese ausgeschrieben werden muss? Na, da sollten die Damen und Herren Stadträte mal nachdenken, was man zur Unterbrechung dieser unsäglichen rechte-Tasche-linke-Tasche-Wirtschaft tun kann, nicht wahr? Aber der kühne Herr Droste hat sich dem ja schon im Finanzausschuss angenommen! Mal sehen, ob er vor den Freunden der Linkspartei (Betriebsleiter Herrler sitzt mitgliedschaftentechnisch in dem Sauhaufen auch als Kreistagsabgeordneter rum) im Hauptausschuss und im Stadtrat noch den Arsch in der Hose hat, am gefestigten Gebilde Eigenbetrieb zu sägen! Er will prüfen lassen, ob nicht Teile der Leistungen im Bestattungswesen ausgeschrieben werden könnten! Hut ab, Hanseat für diesen Mut!

Noch angenehme Tage und Grüße aus der Gruft!

Wilhelm Hellge

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was ist daran mutig, alte Wunden aufzureißen? Die Bauhof Diskussion ist so alt wie der Bauhof selbst und dass der sinnvoll arbeitet hat sogar ein teures Gutachten herausgefunden.
Machen wir doch lieber (beim Thema "Alternative Bestattungsformen") das Rathaus zum Mausoleum. Viel bewegen tut sich da eh nicht. Und die CDU Stadtratsfraktion kann schon mal Totenwache üben, damit es dann beim eigenen Ortsverband auch klappt. Vielleicht sind sie sich ja wenigstens da(bei) einig.

Anonym hat gesagt…

Na Wilhelm, selbst gestorben?